Baden-Württembergischer Sparkassentag 2024: Veränderungen gestalten, Zukunft gewinnen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann: „Wir setzen auf die Finanzkraft, die Kompetenz und die lokale Verwurzelung der Sparkassen.“

Sparkassenpräsident Dr. Matthias Neth: „Sparkassen in Baden-Württemberg gestalten den Wandel an der Seite ihrer Kundschaft.“

Pressemitteilung

Unter dem Motto "Veränderungen gestalten. Zukunft gewinnen" fand heute in Freiburg i. Br. der achte Sparkassentag Baden-Württemberg statt. Rund tausend Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Medien sowie von Sparkassen und Verbundunternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe tauschten sich über die großen Zukunftsthemen und deren Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft aus. Dr. Matthias Neth, der Präsident des Sparkassenverbands Baden-Württemberg (SVBW), sagte vor den Gästen in Freiburg: „Die Sparkassen in Baden-Württemberg sind bereit, den gesellschaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Wandel an der Seite der Kundinnen und Kunden und des Mittelstands zu gestalten. Auf die Sparkassen können sich die Menschen in Baden-Württemberg verlassen! Wir sind stark, erfolgreich, engagiert und wir wissen, was unsere Kunden brauchen.“

Der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, stellte in seiner Videobotschaft an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Baden-Württembergischen Sparkassentags klar, dass Baden-Württemberg den Wandel aktiv mitgestalten werde, mutig, klug und ehrgeizig, mit Innovation, mit Gründergeist und mit Exzellenz. Dann habe das Land gute Chancen, im weltweiten Wettbewerb zu bestehen und den Wohlstand auf eine neue und gute Grundlage zu stellen. „Wir gehen den Weg mit Ihnen zusammen und setzen dabei auf die Finanzkraft, die Kompetenz und die lokale und regionale Verwurzelung der Sparkassen, die unser Land so verlässlich und erfolgreich mitgestalten. Seriös, verantwortungsbewusst, nachhaltig und zum Wohle der Allgemeinheit – für mich sind die Sparkassen heute wichtiger denn je.“

„Probleme bewältigt man nur mit Unternehmergeist. Deutschland kann mehr als heute sichtbar wird. Die Sparkassen sind bereit, den notwendigen Wandel der Wirtschaft eng zu begleiten und zu finanzieren“, hob Prof. Dr. Ulrich Reuter, Präsident des Deutschen Sparkassenverbands (DSGV), in seiner Rede hervor.

Wohnungsbau braucht dringend Impulse
Beim Neubau, dem Umbau und der energetischen Sanierung von Wohngebäuden geht es in Baden-Württemberg wie in den meisten Bundesländern schleppend voran. Auch die Sparkassen sind davon betroffen. Sie verzeichnen zwar mittlerweile wieder leicht steigende Kreditzusagen für den Wohnungsbau. Insgesamt ist das Niveau aber historisch niedrig. Neth: „Viele Menschen wollen ein eigenes Zuhause. Gerade in Baden-Württemberg ist das Eigenheim ein beliebter und wichtiger Teil der privaten Vorsorge. Wir können die Politik nur ermutigen, das Gaspedal durchzudrücken und schnell wirksame Schritte einzuleiten.“

Nicole Razavi, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen in Baden-Württemberg, sagte in ihrer Rede: „Bezahlbarer Wohnraum ist eine der großen gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit. Der Wohnungsbau steckt aktuell in einer Krise. Er rechnet sich schlicht nicht mehr. Um wieder eine neue Dynamik erzeugen, müssen wir daher unbedingt schneller und effizienter werden. Es muss alles auf den Prüfstand, was das Bauen, Sanieren und Wohnen erschwert, verteuert und ausbremst. Die Sparkassen stehen als starke und zuverlässige Partner an unserer Seite. Als Finanzier von Wohneigentum sind sie eine tragende Säule des Wohnungsbaus im Land.“

Immense Investitionen für den nachhaltigen Umbau der Wirtschaft notwendig
Der Umbau der Wirtschaft in Deutschland in ein nachhaltiges und digitales Wirtschaftsmodell der Zukunft ist eine zentrale Aufgabe dieser Zeit. Die Herausforderungen und der Kapitalbedarf dafür sind immens. Die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland liefert dafür aktuell leider keinen Rückenwind.

„In Deutschland stagniert die Wirtschaft zurzeit, und das liegt auch daran, dass Investitionen in Unternehmen, aber auch im Wohnungsbau schwach sind. Die Politik könnte durch steuerliche Anreize, Überprüfung von Baustandards und schlankeren Genehmigungsverfahren einen Beitrag leisten. Die Sparkassen können Investoren bei der Finanzierung und der Nutzung von Förderprogrammen unterstützen“, sagte Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest, Leiter des ifo-Instituts München, in seinem Vortrag.

„Nachhaltigkeit ist ein Thema, das alle beschäftigt, Unternehmen genauso wie Menschen, die sich über die eigene Energie oder die eigene Mobilität Gedanken machen. Eines ist klar: Ohne immense Investitionen wird Nachhaltigkeit nicht gelingen. Wie gut, dass es die Sparkassen gibt, dass wir stark und stabil aufgestellt sind. Und wie gut, dass wir uns früh in Sachen Nachhaltigkeit auf den Weg gemacht haben“, stellte Neth fest.

Künstliche Intelligenz eröffnet Chancen in verschiedensten Anwendungsgebieten
Systeme mit Künstlicher Intelligenz zu entwickeln und anzuwenden beschäftigt eine große Zahl von Firmen und Institutionen in Deutschland. Neue Geschäftsmodelle können dadurch entstehen und bestehende weiterentwickelt werden. Die Chancen und Risiken von Anwendungen der KI werden derzeit breit diskutiert.

„KI eröffnet dem Mittelstand gewaltige Chancen indem sie Geschäftsprozesse optimiert und Raum für neue innovative Geschäftsmodelle schafft. Eine enge Zusammenarbeit zwischen KI-Technologieanbietern, den Startup-Firmen und verlässlichen Finanzierungspartnern wie der Sparkassen-Finanzgruppe ist entscheidend, um Innovationen zu fördern und das neue KI-Ökosystem nachhaltig zu gestalten“, betonte Dr. Feiyu Xu, KI-Expertin, Gründerin und Aufsichtsrätin.

Neth: „Gerade in Baden-Württemberg haben wir herausragende Start-Ups, die bei KI auf internationalem Level spielen – viele übrigens mit Unterstützung der Sparkassen. Wir sind froh und stolz, dass wir im Unternehmerland Baden-Württemberg sowohl ‚der‘ Mittelstandsfinanzierer als auch ‚der‘ Gründungsfinanzierer sind. Die Kontakte zu den KI-StartUps, die wir quasi vor der Haustür haben, sollten wir nutzen, um gemeinsam vorne mit dabei zu sein.“

Europäisches Bezahlverfahren wero in den Startlöchern: Sparkassen in Baden-Württemberg von Beginn an dabei
Anfang Juli wird das europäische Bezahlverfahren wero an den Start gehen. Im ersten Schritt können Privatpersonen damit anderen Privatpersonen Geld senden, und zwar in Echtzeit, bei teilnehmenden Kreditinstituten in Deutschland, Frankreich und Belgien. Schrittweise folgen weitere Banken in 2024 und Mitte 2025 die niederländischen Kreditinstitute. Dr. Matthias Neth: „Wir Sparkassen in Baden-Württemberg sind dabei bei wero, 85 Prozent unserer Institute gleich zum Start. Und mit uns rund zwei Millionen Kundinnen und Kunden in Baden-Württemberg, die heute bereits die Sparkassen-App nutzen.“

Wer die Sparkassen-App hat, kann sich dort für wero registrieren und dann Geld senden oder empfangen - die Handynummer genügt. In den kommenden Jahren soll wero dann auch für Zahlungen im Onlinehandel und an der Ladenkasse weiterentwickelt sowie auf weitere EU-Länder ausgeweitet werden. Neth: „Dafür braucht es einen langen Atem, das ist klar. Aber als Sparkassen wissen wir, was Ausdauer bedeutet. Die haben wir, gerade dann, wenn es darum geht, mit Veränderungen eine gute Zukunft zu gestalten.“

Kretschmann: „An der Institutssicherung der Sparkassen darf nicht gerüttelt werden“
Nachdem am vergangenen Wochenende die Europawahl stattgefunden hat und sich in den nächsten Wochen und Monaten die Gremien auf EU-Ebene neu zusammenfinden werden, wird die Diskussion um die Einlagensicherung in der Europäischen Union weitergeführt werden. Der neue SVBW-Präsident warnte davor, die Institutssicherungssysteme in Deutschland zu beschädigen: „Wir sind davon überzeugt, dass unser präventiv agierendes Sicherungssystem eine große Stärke darstellt. Wir handeln gemeinsam verantwortungsvoll und vorausschauend. Ich sage es im Namen aller unserer Kundinnen und Kunden: Dieses bewährte System darf nicht beschädigt werden“, so Neth.

In seiner Videobotschaft unterstrich Ministerpräsident Winfried Kretschmann, dass er sich weiterhin mit ganzer Kraft für die Belange der Sparkassen einsetzen werde, in Berlin genauso wie in Brüssel, und ergänzte. „An der Institutssicherung der Sparkassen darf nicht gerüttelt werden.“

Die Stadt Freiburg im Breisgau ist Gastgeberin für diese Großveranstaltung. Der Oberbürgermeister der Stadt Freiburg und gleichzeitig der Verwaltungsratsvorsitzende der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, Martin W. W. Horn, stellte in seinem Grußwort fest: „Wir sind froh und stolz, Gastgeber für den Sparkassentag Baden-Württemberg zu sein. Unsere Sparkassen sind verlässlicher Finanzpartner und zeichnen sich durch ihr starkes gesellschaftliches Engagement in vielen wichtigen Bereichen aus. Das macht sie zu einem unverzichtbaren Faktor für die Menschen, für die Wirtschaft und die Kommunen im Land.“

Über die Sparkassen in Baden-Württemberg:
Die 50 regionalen und wirtschaftlich selbstständigen Sparkassen bilden den Kern der Sparkassen-Finanzgruppe Baden-Württemberg. Mit 1.712 Geschäftsstellen bieten sie für jeden und jede im Land moderne Finanzdienstleistungen ‒ in den Großstädten und Ballungszentren ebenso wie im ländlichen Raum. Dabei können sich die Sparkassen auf ihre leistungsfähigen Produktspezialisten aus dem eigenen Verbund stützen: auf die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), die Landesbausparkasse LBS Süd, die SV Versicherung, aber auch auf die Expertise der DekaBank, der Deutschen Leasing und der DSV-Gruppe. Die Institute der Sparkassen-Finanzgruppe Baden-Württemberg vergeben rund 40 Prozent aller Kredite an Unternehmen und Selbständige und rund 66 Prozent der Handwerkskredite. Sie finanzieren jede zweite Unternehmensgründung im Land. Das macht sie zum Mittelstandsfinanzierer Nummer eins. Führende Markanteile haben die Sparkassen auch im Privatkundengeschäft. Sie sind der erste Ansprechpartner in allen Finanzfragen für die Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg.

Über den Sparkassenverband Baden-Württemberg:
Der Sparkassenverband Baden-Württemberg (SVBW) fördert das öffentliche Sparkassenwesen und die Zusammenarbeit innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe. Er stärkt die Position der 50 baden-württembergischen Mitgliedssparkassen als Dienstleister für ihre Kunden und verbessert gemeinsam mit den Sparkassen das Service- und Produktangebot. Der SVBW unterstützt die Sparkassen bei der Ausrichtung auf veränderte Rahmenbedingungen und ermöglicht den gemeinschaftlichen öffentlichen Auftritt mit den Verbundunternehmen.

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Michaela Roth

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