„Modehaus Zinser: ein Leuchtturm des Einzelhandels“
40.000 Unternehmen, 500.000 Beschäftigte, 88 Milliarden Umsatz: Der Handel in Baden-Württemberg ist eine eigene Wirtschaftskraft. Das Modehaus Zinser zählt zu seinen Leuchttürmen. Bei der neu gegründeten Handelsgala des Sparkassenverbands Baden-Württemberg wurde das Unternehmen mit dem Sparkassen-Handelspreis 2025 ausgezeichnet.
Es begann mit Spezereien, Ellenwaren und Kleiderstoffen: 1878 gründete Wilhelm Zinser in Herrenberg ein „gemischtes Warengeschäft“. Heute gehört das Modehaus mit 750 Beschäftigten, acht Filialen und zwei Outlets zu den Leuchttürmen des stationären Handels. Die Strahlkraft endet nicht an der Ladentür: Mit seinem breiten Sortiment und frischen Impulsen bindet das Modehaus die Kaufkraft vor Ort. Es stärkt damit den lokalen Einzelhandel, zieht Menschen in die Innenstadt und prägt den Charakter der Standortkommunen.
„Viele Menschen verbinden mit dem Einzelhandel die Einzigartigkeit ihrer Heimatstadt. Diese Identifikation, dieses Heimatgefühl macht die Innenstädte aus – auch zum Wohl unserer Gesellschaft“, hob Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut bei der Preisverleihung hervor und betonte: „Das Modehaus Zinser ist Teil der Stadt, Teil einer Region, ja es prägt unsere Heimat.“
Stationärer Handel: Unverzichtbar für die Innenstädte
„Eine Innenstadt ohne stationären Handel? Das will ich nicht erleben müssen“, hob Sparkassenpräsident Dr. Matthias Neth hervor. Ungefähr die Hälfte aller Mittelständler in Baden-Württemberg haben ihre Hausbank bei einer der 50 Sparkassen im Land. „Wir sind für die Menschen und die Mittelständler da. Und zwar vor Ort“, so Dr. Neth. Mit der neu geschaffenen Handelsgala und dem Sparkassen-Handelspreis verfolgt die Sparkassen-Finanzgruppe ein klares Ziel: Sie möchte die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung des stationären Handels würdigen und sichtbar machen. „Ohne Handel veröden unsere Innenstädte. 60 Prozent aller Menschen, die in die Innenstadt kommen, kommen aufgrund der Geschäfte,“ unterstrich Hermann Hutter, Präsident des Handelsverbands, die Rolle des Handels.
Modehaus Zinser: Leidenschaft für Mode seit 1878
„Seit unserer Gründung 1878 hat sich viel verändert“, betonte Christian Klemp bei der Preisübergabe, „geblieben ist unsere Leidenschaft für Mode und für den Handel als kulturellem Mittelpunkt unserer Innenstädte.“ Die schönste Motivation für das Team ist die Nähe zu den Kundinnen und Kunden: „Wir glauben an persönliche Beratung, an inspirierende Räume, an Mode, die Lebensfreude ausdrückt“, so der Geschäftsführer.
In den vergangenen knapp 150 Jahren hat sich das Modehaus immer wieder neu erfunden. So etwa nach dem frühen Tod von Wilhelm Zinsers Sohn und Nachfolger Albert Zinser. Damals übernahm seine Witwe Anna das Geschäft – und das mit unternehmerischem Gespür. Unter ihrer Leitung organisierte das Unternehmen Busse, die Kauffreudige aus dem Umland zu Zinser brachten. Es folgten zahlreiche weitere Neuerungen, darunter in jüngster Zeit die Einführung eines Onlineshops im Jahr 2020 und die Gründung einer eigenen Logistik 2022.
Im Mittelpunkt steht der Mensch
„Der stationäre Handel wird sich auch weiter lohnen, allerdings als hybrides Geschäft in Kombination mit dem Online-Handel“, betonte Podiumsgast Dagmar Wöhrl. Im Interview mit Moderatorin Carina Jantsch sprach die langjährige Bundestagsabgeordnete, Juristin, Unternehmerin und Höhle-der-Löwen-Investorin über ihre Erfahrungen und Werte. „Das Wichtigste ist der Mensch“, lautet ihr Fazit.
Diese Überzeugung teilt auch Christian Klemp:“Wir begleiten Menschen in den wichtigsten Momenten im Leben“, erklärte er bei der Preisübergabe. „Ob erstes Date, Vorstellungsgespräch oder eine Rede: Wir geben Sicherheit, wir vermitteln gute Gefühle. Was für eine wundervolle Aufgabe!“
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Fotos: Ines Rudel